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25'000 Steinartefakte für die Archäologische Sammlung: Filmporträt zeigt das Lebenswerk des freiwilligen Bodenforschers Werner Brogli

Archäologische Sammlung

Archäologische Sammlung

Über 100'000 Funde hat Werner Brogli in über 70 Jahren gesammelt. Rund 25'000 Objekte sind in die Archäologische Sammlung des Kantons Aargau aufgenommen worden. Bild ZVG Kanton Aargau

Im Möhliner Feld im Fricktal haben seit Jahrtausenden Menschen gelebt und ihre Spuren hinterlassen. Diese Zeugnisse hat Werner Brogli Zeit seines Lebens gesammelt – über 70 Jahre lang. Ein Film der Kantonsarchäologie Aargau porträtiert nun den freiwilligen Bodenforscher und zeigt die wissenschaftliche Bedeutung seiner Sammlung auf.

Beim Einsammeln von Kartoffeln fand Werner Brogli auf dem Möhliner Feld im Fricktal schon im Kindesalter erste Objekte. Es waren Feuersteinartefakte, sogenannter Silex oder Silices (Mehrzahl), die ihm wegen der glänzend braunen Farbe ins Auge fielen und die er in einer Kartonschachtel sammelte. In der Schule wurde er von seinen Lehrerinnen und Lehrern ermuntert weiterzusuchen. Und das tat Werner Brogli.

25'000 Objekte für die Archäologische Sammlung

Über 70 Jahre später ist eine Sammlung von rund 100'000 Objekten zusammengekommen, von denen 25'000 als archäologisch relevante Objekte in die Archäologische Sammlung aufgenommen wurden. Das war ein aufwändiges Unterfangen. Die Artefakte wurden ausgelegt, gesichtet, beschriftet und inventarisiert. Im Rahmen eines Auswertungsprojekts werden die Silices und Steinartefakte seit 2018 bearbeitet.

Das Möhliner Feld

Die gesammelten Objekte stammen aus 48 archäologischen Fundplätzen auf dem Möhliner Feld im Bann der Gemeinden Möhlin, Wallbach und Zeiningen. Die Oberfläche des Möhliner Felds wurde im Laufe der Jahrtausende durch Erosion kontinuierlich abgetragen, aber die Steinobjekte blieben bis heute erhalten. Allerdings beeinträchtigten die Mechanisierung der Landwirtschaft und der Einsatz von Chemikalien ab den 1970er-Jahren die Erhaltungsbedingungen, insbesondere für Keramikfunde. Heute sind intakte prähistorische Strukturen durch das Pflügen bis über 50 Zentimeter Tiefe weitestgehend zerstört und verloren. Das verdeutlicht den grossen Wert der Sammlung Brogli.

In weitem Umkreis gibt es kaum ein vergleichbares Gebiet, das so konsequent und nahezu flächendeckend prospektiert wurde wie das Möhliner Feld. Die prähistorischen Hinterlassenschaften sind vollständig bekannt und liefern dadurch ein einzigartig vollständiges Bild der Landschaftsnutzung.

Der älteste Fund im Kanton

Die Sammlung Brogli ist ein Archiv der Menschheitsgeschichte, das weiter zurückreicht, als alle anderen Funde im Kanton Aargau. Der älteste Fund ist eine absolute Seltenheit: Der Faustkeil von Zeiningen ist ein Artefakt von nur insgesamt fünf, die es in der Schweiz gibt. Er ist etwa 100'000 Jahre alt und stammt von Neandertalern. Erste Zwischenresultate der Auswertung zeigen, wie das Möhliner Feld durch die Jahrtausende besiedelt war:

• Siedlungsplätze sind für das Jungpaläolithikum (etwa 40'000–12'000 v. Chr.) und das Spätpaläolithikum (12'000–10'000 v. Chr.) belegt. Es sind Einzelfunde, welche die Begehung des Möhliner Felds durch Wildbeuter anzeigen.

• Eine grosse Siedlung ist aus dem Frühmesolithikum (10'000–6500 v. Chr.) belegt, von der die typischen Mikrolithen (d.h. sehr kleine Silexwerkzeuge) dieser Zeit stammen. Einzelfunde weisen zusätzlich auf kleine Lager oder einzelne Jagdereignisse hin. Aus dem Spätmesolithikum (6500−5500 v. Chr.) stammen wenige Einzelfunde.

• Eine durchgehende Besiedlung des Möhliner Felds durch Bauern ist erst ab dem Jungneolithikum (4'500–3'500 v. Chr.) nachgewiesen. Aus dem Spät- und Endneolithikum (3'500–2'200 v. Chr.) sind fünf Siedlungen bekannt.

• Siedlungen aus der Mittel- bis Spätbronzezeit (1500−800 v. Chr.) sind durch zahlreiche Keramikfragmente nachgewiesen, die Werner Brogli im Laufe seiner Tätigkeit aufgesammelt hat.

Filmporträt zeigt Lebenswerk

Die Sammlung Brogli ist nicht nur von grossem wissenschaftlichem Wert, sondern ist auch das archivgewordene Lebenswerk eines Menschen, der sein ganzes Leben einer grossen Leidenschaft gewidmet hat. Um sein Erbe für die Nachwelt zu dokumentieren, ist ein filmisches Porträt über Werner Brogli entstanden. Ein Filmteam hat den Fricktaler ein Jahr lang auf seinen Suchgängen begleitet. Der Film porträtiert nicht nur einen Menschen und seine Leidenschaft für die Archäologie, sondern zeigt auch, welche Bedeutung das Möhliner Feld für die Geschichte des Kantons Aargau hat.

Quelle: Kanton Aargau

12.12.2023

Werner Brogli – Möhliner Feld

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