Quo Vadis Schweizer Immobilien- und Anlagemarkt?
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Symbolbild AL-KU FENSTERTECHNIK AG ZOFINGEN
Die Preise für Immobilien gehen seit mehr als 20 Jahren immer in die gleiche Richtung: Beständig nach oben. Der Boom hat lange gedauert – jetzt scheint sich das Blatt zu wenden. Durch die Pandemie sind die Lieferketten weltweit aufgebrochen, und die Energiepreise haben Rekordwerte erreicht. Die Folge: Weltweit erreicht die Inflation Höchstmarken. In der Schweiz ist die Teuerung fast bis zu 3 Prozent geklettert. Und ein Ende der Fahnenstange ist derzeit nicht in Sicht.
Die Schweizerische Nationalbank hat mutig reagiert und den Leitzins Mitte Juni stark um 50 Basis-Punkte angehoben. Zusätzliche Schritte sind zu erwarten, sollte die Inflation weiter ansteigen. Damit sind nach langer Starre viele Parameter plötzlich in Bewegung geraten. Institutionelle Investoren wie Versicherer oder Pensionskassen stellen sich plötzlich neue berechtigte Fragen.
Wie sinnvoll ist es zum Beispiel, teure Anlageobjekte an Toplagen mit Bruttorenditen von unter 2 Prozent zu kaufen, wenn sich mit der Vergabe von Hypotheken 2.5 Prozent oder mehr verdienen lässt? Das bedeutet im Endeffekt: Die Zeiten des viel beschworenen Anlagenotstandes sind ausgeläutet. Negativzinsen gehören der Vergangenheit an. Immobilien bleiben zwar begehrt, doch die Preise werden kaum noch im gleichen Ausmass wie bisher ansteigen.
Bereits jetzt steht fest: 2022 wird als Jahr der Zinswende in die Immobiliengeschichte eingehen. Nichts wird, wie es vorher war, und spannende, aber auch herausfordernde Zeiten stehen uns bevor.
Quelle: IAZI / Donato Scognamiglio
16.7.2022
